HAUS AM WALD

 

Bauen nach Gestaltungsregeln

Mehr-Generationen-Wohnen

Das Baugrundstück fällt in die Zuständigkeit eines Bebauungsplans mit Gestaltungssatzung. Das kleine Ensemble aus Wohnhaus, Carport und Garage erfüllt alle vorgegebenen Gestaltungs­ und Baufenstervorgaben zur GFZ, Traufhöhe und Dachneigung. Das Wohnhaus ist geplant für eine 7­ köpfige Familie (Bauherren­Ehepaar mit 3 Kindern und 2 Großeltern) zur Selbstnutzung als barrierefreies Mehrgenerationenhaus.

 

Nachhaltigkeit
ökologisch
allergiker-freundlich
barrierefrei

Ein nachhaltiges Holzhaus

Mit der Vorgabe der Bauherren ein nachhaltiges Holzhaus zu erstellen ist ein intensives Planungsgeflecht angestoßen worden. Das Haus wurde mit der Zeit nicht nur pauschal nachhaltig, sondern im Detail ökologisch, Allergiker­freundlich, barrierefrei mit Aufzug, flexibel aufteilbar in 2 Wohneinheiten, ohne fossilen Energieträger beheizbar, mit schmeichelnden haptischen Oberflächen, variantenreichen Lichteffekten, lichtdurchflutet im Winter durch süd-orientierte Fensterfronten, sommerkühl durch konstruktive Verschattungen, abdunkelbar und Mücken­geschützt, gebaut mit nachwachsenden und recyclebaren Materialien aus heimischen Holzarten, veredeltem Lehm, geglätteten Kalk und unverfälschten Naturstein, ohne Styropor, ohne Acryl und ohne Lack, verwirklicht mit Handwerkern vor Ort.

 

mit Holz konstruiert
Heimische Baustoffe
Douglasie | Lärche | Fichte | Eiche

 

Holzrahmenbau
Pfettendach
Holzbalken- und Massivholzdecken
Holzschalung
Dielenfußböden
Schreiner-Holzmöbel

 

Holz in der Fassade - spielerisch ohne Unterhaltskosten

Ein reiner Holzrahmenbau

Das gesamte Haus oberhalb des Kellers ist ein reiner Holzrahmenbau mit den ausschließlich heimischen Baustoffen Douglasie, Lärche, Fichte und Holz/Zellulose-Dämmung. Beispielgebend ist hier die Detaillierung der Fassade aus sägerauher Fichte mit Lasuranstrich als hinter­lüftete Außenhülle. Die traditionelle senkrechte Deckleistenschalung ist Basis einer farblichen und konstruktiv­rhythmischen Anordnung der Deckleisten in Abstand und Fügung, um eine wartungsarme schlicht-moderne Scheune mit Tiefenwirkung zu gestalten. Der graue Lasuranstrich nimmt schon jetzt das gewünschte silbrige Vergrauungsbild vorweg. Ein Nachstreichen entfällt und ein schmuddeliges Holzbild entsteht so gar nicht. Das Haus ist neu und birgt in sich das zukünftige Erscheinungsbild des in Würde gealterten Hauses.

Holz in der Fassade

In der Holz-Fassade überlagern sich die Außensystematik der baukonstruktiven Rasterung im 62,5cm Modul bei unregelmäßigen Brettbreiten der Deckschalung mit der Innensystematik der Fenster, die auf die Innenraumbezüge ausgerichtet sind und spielerisch eine Brechung wagen. Die Bretterfassade enthält bewegliche Sonnenschutzelemente, teils sichtbar teils versteckt. Mit dem Sichtschutz als wenig-transparentem Bauteil kommen Lichteffekte in der Nacht zur Geltung. Das verspielte silbrige Schattenbild der Vor- und Rückspringenden Fassade wandelt sich in der Nacht zu einem heimelig funkelnden Kunstlichtschrein. Zudem übernimmt die Fassade in Teilbereichen als Holzregal ordnende Funktionen für Spielsachen, Gummistiefel und verweist auf die innenseitigen Bücherregale der Bibliothek. Diese Bibliotheksregale binden die Guckfenster ein und münden in einer Sitzmuschel neben dem gemauerten Grundofen, das optische Herzstück des Wohnraums und des Wohlgefühls durch die Langzeitspeicherung in Schamott-Steinen mit großer Feuerstelle.

 

Lehm, Kalk, Holz, Zellulose und Ziegelschrot

Baustoffe mit geringer grauer Energie (recycelt)

Der Innenausbau kombiniert Holz mit ökologischen Lehm-/ Kalkputzen. In Trockenbauweise wurden Lehmplatten eingebaut und nur noch mit möglichst geringem Wassereintrag die Oberfläche verputzt. In der Lehm-Oberfläche verleihen glitzernde Strohpartikel durch wechselnde Tages- und Kunstlichtbeleuchtung den Räumen Tiefe. Auf den zementfreien Fußböden in keramischer Trockenbauweise liegen trocken verschraubte Dielenfußböden in Douglasie und Eiche. Die Oberflächen sind gebürstet und geölt.

 

Regenerative Heizung
Solar- und Geothermie
Strahlungswärme

Das Niedrigenergiehaus

Das Niedrigenergiehaus erhält seine Wärme aus oberflächennaher Geothermie mit 8 Sondenbohrungen à 80 m und einer Solarkollektorfläche 48 qm für Warmwasser+Heizung. Über einen 9.000 l - Pufferspeicher verteilen Wärmepumpen die nachhaltig gewonnenen Umweltenergie in Wand- und Deckenheizungen.

 

Regenerative Heizung
Solar- und Geothermie
Strahlungswärme

Große Fensteröffnungen nach Süden

Die Ausrichtung der Räume folgt dem Grundsatz möglichst große Fensteröffnungen nach Süden, moderate Öffnungen nach Osten und Westen sowie kleinteilige Guckfenstern nach Norden. Damit entsprechen sich energetische Grundsätze harmonisch mit den Bewohnerwünschen nach Sonnenlicht. Verschattende Balkone und Vordächer gewährleisten im Sommer den Hitzeschutz. Ein Innenhof bringt im Winter sogar Sonnenstrahlen in das Untergeschoss. Durchsichten und Sichtachsen führen alle Himmelsrichtungen mittels Sichtbezügen ins Hausinnere hinein. Die modulare Arbeitswiese mit Holz, die traditionelle Suche nach konstruktiven Lösungen ohne Bauchemie, die Vielseitigkeit des Baustoffs als Tragwerk, Dämmstoff, Hülle und Oberfläche wurden ausgereizt und ausgekostet.

DÖBLER | architekten
Berlin
Ulrich Döbler
Eggepfad 4a
14163 Berlin
DÖBLER | architekten
München
Andreas Döbler
Stolzingstr. 6
81927 München

 

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